Als
Orchesterinstrument oder aus solistischen Vorträgen ist die
Klarinette ein bekanntes Instrument. Wenn sie dagegen in einem
ausschließlichen Ensemble gespielt wird, ist sie sicherlich den
wenigsten Musikfreunden vertraut. Beim Konzert der Quintinusstiftung
beeindruckte die Gruppe "Arundo-Donax" die Besucher mit einer
Klarinettenquartettmusik in unterschiedlichen Einsätzen und durch
ihre Flexibilität.
Dabei entstand ein
besonderes Klangerlebnis, das nicht nur aus seiner Ungewohntheit
herrührte, sondern durch die Farbigkeit gefiel. Gleich zu Beginn
wurden die unterschiedlichen Klarinetten des Quartetts wie kleine
Trompeten eingesetzt, die pulsierend und heiter einen überraschend
vielfältigen Klang erzeugten, mit dem das Konzert beim "Barbier vorn
Sevilla" zur Ouvertüre erschienen, um später die spanische Stadt
noch einmal zum Reiseziel zumachen und dabei dem Publikum eine
holperige Straße in akustischer Präsentation räumlich vortäuschte.
Das der Weg ein
Ziel hatte, belegt die folgende Flamencomusik, die zum Entspannen
einlud. In ihren gern gepflegten komödiantischen Einlagen, die das
Programm lustig zusammenbinden sollten, kommentierten die Musiker
den Gästen ihre musikalischen Programmpunkte und erklärten leider
nicht die verschiedenen von ihnen virtuos gespielten Klarinetten.
Vom "Vierklaklavier"
mit seiner Mischung aus Eulengeheul und frischen Rhythmus ging es zu
den russischen "Bilder einer Ausstellung". In Entsprechung zu
Malfarben weckten die Klangfarben Assoziationen mit kräftigen und
dumpfen Tönen, die ein Bild von Gemütslagen entstehen ließen, wenn
es schnell, keck und munter sich öffnete und dabei zwischen
vorwitzig und Schutz suchend umherschaute. Die heiteren Teile
hieraus aufgreifend folgten musikalische Bewegung in die
Gemütlichkeit einer Polka und einen flotten Tanz um die "verkaufte
Braut". Die hervorragende Darbietung ging in ihrer Ausdrucksweise
über die Klangwelt hinaus und führte das Tänzerische spritzig vor.
Zu einem Kroatischem Rondo wurde die Kontraste des Es-Klarinette
elegant eingesetzt.
Von der immensen
Klangvariation der Klarinette spielte eine moderne Assoziation an
Bach, indem die Orgelimitationen der schlanken Blasinstrumente die
barocke Umtriebigkeit abflachte. Den reichen Beifall, der die Musik
des Klarinettequartetts Arundo Donax, das sich seinem Namen die
Fachbezeichnung für den Instrumententeil des Rohrblatts gegeben hat,
begleitete, beantworteten die Klarinettisten Birgit Grezella, Petra
Wesenick, Andreas Fingberg-Strothmann und Thomas Krause mit einer
virtuosen Zugabe, die swingend mehrere Stilbereiche vereinte.
Mit dem
Klarinettenkonzert geht die Konzertreihe der Quintinusstiftung zur
Hilfe für Menschen in Not in unserer Nachbarschaft in die
Sommerpause und bittet die Musikfreunde, sich die "Musical Gala Open
Air im Klostergarten" am 30. und 31. August (Beginn 19.00 Uhr)
vorzumerken. Mit den bekannte Solisten Cornelia Drese und Christian
Alexander Müller wird wieder das Quintinus-Musicalorchester auf der
Bühne im Klostergarten stehen. Außerdem wird der Musicalchor Dresden
mitwirken. Der Kartenvorverkauf zu Gunsten des karitativen Zwecks
der Quintinusstiftung der Franziskusschwestern aus
Borbeck-Bedingrade erfolgt an der Klosterpforte (Franziskushaus an
der Laarmannstraße) und im Internet (www.quintinusstiftung.de)
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