Eröffnung unseres Jubiläumsjahres
am 07. März 2004
Pontifikalamt mit unserem Weihbischof Dr. h.c. Franz Grave
Am 07. März 2004 wurde unser
Jubiläumsjahr eröffnet. Viele Schwestern waren aus den Niederlassungen
zu diesem festlichen Tag angereist. Weihbischof Dr. h.c. Franz Grave
feierte mit uns den Gottesdienst und würdigte in seiner
Predigt das Sein und Tun der Franziskusschwestern. In seiner
Predigt sagte er:
„...Die 85 Jahre, in denen die
Franziskusschwestern in wechselvoller Geschichte ihre Arbeit getan
haben, fügen den sozialen Diensten der Gesellschaft nicht einfach einen
weiteren hinzu. Handfeste soziale Arbeit in den Familien, die Sorge um
die Alten und die Hilfe für die nachwachsenden Generationen geschehen um
des Lichtes Christi willen. Sie haben ihre eigene Aussagekraft mit
Hinblick auf das unterscheidend Christliche: den Armen und Bedürftigen
nahe zu sein - hier und heute - und aus der Beziehung zu Gott zu leben -
mit der Sehnsucht nach ewigem Leben. Der Lebensnerv dieser Gemeinschaft
besteht in einer gelungenen Balance von Arbeit und Kontemplation,
Aufgabe in der Welt und religiösem Leben. Sie, liebe Schwestern, haben
um diese Balance gerungen und gekämpft, mussten dabei manches Mal die
Organisation Ihrer Gemeinschaft neu justieren. Solche Veränderungen sind
kein Zeichen von Schwäche und Wankelmut, sondern sind notwendig, um
innerlich Linie zu halten und wach zu bleiben! Was hilft das
Ordensleben, wenn alles stehen geblieben ist: Wenn wir heute Gestrige
sind? Als Leitlinie ihres Handelns stellen Sie sich dem Reformsatz: „Die
Zeichen der Zeit erkennen und entsprechend handeln“. Auf diese Weise
strahlen Sie auch bis heute etwas aus, das Menschen in Ihrer Umgebung
fasziniert und anspricht. Sie machen durch Ihren Dienst und Ihr
Lebenszeugnis neugierig, auch wenn sich das - schmerzhaft genug - nicht
unbedingt in Zahlen und Berufungen niederschlägt. Sie strahlen aber
etwas aus und ab. Das aber, das Strahlen, das ist nur möglich, wenn man
infiziert und erhellt ist von dem Licht, mit dem Jesus verklärt wird.
Dieses Licht, vom Himmel gekommen und himmelwärts weisend, ist
lebensnotwendig. Dieses Licht kann bewirken, dass unsere Welt aufklart,
hell und durchsichtig wird. Amen.
Die musikalische Gestaltung übernahmen
Sr. Stephana Müller, Orgel und
Frau Maria Küpperbusch, Violine. Sie spielten die Sätze
1-4
aus der Sonate
a-moll v. Arcangelo Scarlatti.
Im Anschluss daran fand sich die
Gelegenheit zur persönlichen Begegnung mit Weihbischof Grave.
Am Nachmittag erinnerten wir uns anhand
der Chronik und vieler Bilder an die bewegte und sehr eindrucksvolle
Geschichte unserer Gemeinschaft.
Mit Dank gegenüber Gott und den vielen
Menschen, die uns auf unserem langen Weg immer wieder viel Gutes getan
haben, beteten wir die Vesper und ließen den Tag mit einem guten Abendessen ausklingen. |
|