Liebe Schwestern,
liebe Freunde unserer Gemeinschaft,
in einem modernen Lied heißt es: „Wo Menschen sich verschenken, die
Liebe bedenken und neu beginnen, ganz neu, da berühren sich Himmel und
Erde, dass Frieden werde unter uns.“
Das, was da zum Ausdruck kommt, ist sicher nicht nur Wunschdenken,
sondern auch eine Erfahrung, die wir hoffentlich auch im vergangenen
Jahr machen durften, sei es durch Menschen in unserer Umgebung – oder
auch vermittelt durch uns selber.
Wenn wir im Jahr 2004 das 85-Jährige Jubiläum unserer Gemeinschaft
feiern, erinnern wir uns dankbar daran, dass sich am 1. August 1919
haargenau das ereignet hat, was wir im Lied besingen. Junge Frauen haben
sich in Dienst nehmen lassen, haben ihr Leben verschenkt und einen ganz
neuen Anfang gesetzt. In Gemeinschaft leben und den hilfsbedürftigen
Familien zu helfen, war ihre Motivation. Sie begannen zunächst mit der
Familienpflege unter dem Titel: „Familienpflege v. Dritten Orden des Hl.
Franziskus“. Mit dem Wunsch, eine religiöse Gemeinschaft zu werden,
änderte sich später auch der offizielle Name in:
„Franziskusschwestern der Familienpflege“. Ungezählten Familien
durften die Schwestern helfen, durch praktischen Einsatz und auf
vielfältige Weise.
Im Laufe der Jahre hat sich zwar die Form der Familienpflege gewandelt
und den modernen Verhältnissen angepasst. So wurde aus der Sorge um die
Familien die Sorge um alte, einsame und allein stehende Menschen. Nicht
gleichgültig lässt uns das Los der allein erziehenden Väter und
Mütter.
Darum richte ich an Sie alle die Bitte, sich mit uns im kommenden Jahr
zu „verbünden“ und für die Familien einzutreten, wo immer es Ihnen
möglich ist.
Ein Wort von Adolf Kolping kann uns dazu ermutigen, wenn er sagt:
„ Das Erste, das der Mensch im Leben vorfindet,
das Letzte, wonach er die Hand ausstreckt,
das Kostbarste, was er im Leben besitzt, ist die Familie.“
Wie Recht er damit hat, können die unter uns bestätigen, die in ihrem
Leben diesen kostbaren Schatz besitzen dürfen.
Gerne habe ich unser Jubiläum zum Anlass genommen, vom Ursprung unserer
Gemeinschaft zu berichten, unser Anliegen „Familie“ nahe zu bringen.
Bei dieser Gelegenheit bedanke ich mich, auch im Namen aller
Mitschwestern, sehr herzlich für Ihre Unterstützung, Ihr Wohlwollen.
Wenn durch unser gemeinsames „Tun“, sich „Himmel und Erde
berühren“, dann wird es ein friedvolles, von Gott gesegnetes Neues Jahr
2004 sein.
Das wünschen wir uns und Ihnen von Herzen.
Ihre, Eure
Schwester Benigna Berens
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Generaloberin - |
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